Warn- und Anzeige-Assistenzhunde gibt es für verschiedene Erkrankungen. Sie können Menschen mit stoffwechselbedingten Beeinträchtigungen, anaphylaktischer Allergie oder auch mit Anfallserkrankungen (neurologisch, systemisch oder stoffwechselbedingt) helfen. Im Allgemeinen gehört es zu ihren Aufgaben, den Hundehalter vor Gefahrensituationen zu warnen und im Notfall Hilfe zu holen.
Warn- und Anzeige-Assistenzhunde werden in verschiedene Kategorien unterteilt:
Diabetikerwarnhunde werden für Erwachsene ebenso wie für Kinder ausgebildet. Ihre Ausbildung dauert in der Regel etwa 18 bis 24 Monate und erfolgt meist in Selbstausbildung. Durch ihre Hilfeleistungen können gut ausgebildete Diabetikerwarnhunde nicht nur Leben retten, indem sie Koma, Krampfanfälle oder im Extremfall den Tod verhindern, sondern auch die Folgeerkrankungen mindern.
Hauptaufgaben eines Diabetikerwarnhundes
Gut ausgebildete Diabetikerwarnhunde, die auch im Laufe ihres Lebens weiterhin für ihre Warntätigkeit bestätigt werden, warnen bei 90 - 99% aller drohenden Unter- und Überzuckerungen. So hat der Diabetiker die Möglichkeit, rechtzeitig zu reagieren und etwa Kohlenhydrate zu sich zu nehmen oder die Insulingabe durchzuführen.
Uns von den Helfenden Assistenzhundepfoten im Grund ist es besonders wichtig, dass ein Diabetiker sich auf seinen Assistenzhund verlassen kann.
Assistenzhunde für Epileptiker werden in zwei Kategorien eingeteilt - Epilepsiewarnhunde und Epilepsieanzeigehunde. Eines haben Hunde beider Formen aber gemeinsam: Sie geben dem Epileptiker Sicherheit und vergrößern so seine Selbstständigkeit. Epilepsiewarnhunde können Leben retten und Verletzungen verhindern. Hunde für Epileptiker werden sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene ausgebildet, vorwiegend in Selbstausbildung.
Epilepsiewarnhunde werden darauf trainiert, Anfälle vorab zu bemerken und ihren Halter zu warnen. Anhand von Geruchsveränderungen und anderen Anzeichen können sie bereits einige Minuten im Voraus erkennen, dass ein epileptischer Anfall droht und den Menschen beispielsweise durch anstupsen oder auflegen der Pfote darauf hinweisen. In Folge dessen kann der Epileptiker sich hinsetzen oder -legen und so unkontrollierte Stürze und daraus resultierende Verletzungen verhindern.
Hauptaufgaben eines Epilepsiewarnhunds
Darüber hinaus kann der Assistenzhund lernen, den Epileptiker an die Einnahme von Medikamenten zu erinnern, das Handy oder andere Hilfsmittel zu holen oder ein Notruftelefon zu betätigen, um im Fall eines Anfalls Hilfe anzufordern.
Wird ein Epilepsiewarnhund gut ausgewählt, passend ausgebildet und auch nach der Ausbildung für sein Anzeigeverhalten passend bestätigt, kann er etwa 90 - 100% der fokalen Anfälle vorab ankündigen.
Anders als ein Epilepsiewarnhund reagiert ein Anzeigehund erst, wenn ein Anfall eintritt. Er lernt also nicht, Anfälle vorab zu erkennen, sondern den Epileptiker während eines Anfalls zu unterstützen. So kann er beispielsweise einen Angehörigen zur Hilfe holen.
Hauptaufgaben eines Epilepsieanzeigehunds
Je nach Situation kann auch ein Epilepsieanzeigehund selbstverständlich weitere Hilfeleistungen erlernen.
Allergenanzeigehunde erlernen, Allergieauslöser geruchlich zu erkennen und anzuzeigen, wenn sie in der Umgebung des Hundehalters vorkommen. Sie unterstützen Menschen mit Allergien mit Anaphylaxie.
Hauptaufgaben eines Allergenanzeigehunds
Wichtig: Ist es für den Betroffenen gefährlich, sich in der direkten Umgebung des Auslösers aufzuhalten, muss dies von einem Angehörigen übernommen werden, damit der Assistenzhund seine Anzeigearbeit ausführen kann. Ist auch das nicht möglich, kann ein Allergenanzeigehund keine geeignete, sichere Unterstützung darstellen.
Für Menschen mit verschiedenen Anfallserkrankungen wie beispielsweise primär generalisierten oder nicht-epileptischen (dissoziativen) Anfällen kann ein Anfallanzeigehund eine große Hilfe sein. Die Hunde lernen nicht, das Eintreten eines Anfalls vorab zu erkennen, sondern reagieren auf die Situation und unterstützen den Betroffenen während des Anfalls.
Hauptaufgaben eines Anzeigehunds
Welche Hilfeleistungen dem Betroffenen helfen, ist unterschiedlich. Dementsprechend kann jeder Anzeigehund unterschiedliche Hilfeleistungen erlernen.