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PSB-Assistenzhund

PSB-Assistenzhunde sind Hunde, die dazu ausgebildet werden, Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen zu helfen. Sie kommen beispielsweise bei Personen mit Angststörungen, mit Autismus oder mit PTBS, aber auch bei Erkrankungen wie Demenz zum Einsatz. Da das Feld der psychosozialen Beeinträchtigungen groß ist, werden PSB-Assistenzhunde in weitere Gruppen unterteilt:


PTBS-Assistenzhunde

Das Spektrum an Aufgaben, was ein PTBS-Assistenzhund übernehmen kann, ist groß - welche Aufgaben ein Hund erlernt, hängt von den Einschränkungen des Hundehalters mit posttraumatischer Belastungsstörung ab. Allgemein werden die Aufgaben in "äußerliche" und "verarbeitende" Aufgaben unterteilt - solche, die andere Personen sehen können und solche, die für Außenstehende unsichtbar bleiben.

Mögliche Aufgaben eines PTBS-Assistenzhunds

Verarbeitende Aufgaben

  • kognitives Verhalten
    ...meint das Verknüpfen von Techniken, die der Betroffene in der Psychotherapie lernt mit den Kommandos des Hundes. So entsteht ein Anlass, Verhalten oder Gedankenmuster zu hinterfragen.
  • natürliches Verhalten
    ...heißt, dass Verhaltensmuster, die Hunde - auch solche, die keine Assistenzhunde sind - von selbst zeigen, genutzt und gefördert wird. So kann beispielsweise ein "Realitätscheck" stattfinden, bei dem der PTBS-Assistenzhund anzeigt, ob sich tatsächlich Personen in einem Raum befinden: Ist der Raum leer, bleibt der Hund ruhig. Ist jedoch eine oder sind mehrere Personen in dem Raum, wird der Hund neugierig und möchte schauen oder diese begrüßen gehen.
  • regulierendes Verhalten
    ...kann zum Beispiel beim Anzeigen von Flashbacks zum Einsatz kommen. Durch ein Kommando oder ein Verhalten macht der Hund den Hundehalter auf ein bestimmtes Verhalten aufmerksam, sodass dieser mit den in der Psychotherapie gelernten Techniken darauf reagieren kann.

Äußerliche Aufgaben

  • Sicherheit geben
    - beim Öffnen einer Tür nach hinten blicken
    - Distanz zu Fremden schaffen ("Blocken") - z.B. beim Einkaufen, im ÖPNV o.Ä.
    - Personen durch Bellen auf Kommando abschrecken
    - Licht einschalten
    - Räume auf Einbrecher durchsuchen
  • an Medikamenteneinnahme erinnern / zur Einnahme auffordern
  • Handy bringen
  • zum Auto / nach Hause führen - hilfreich bei Panikattacken und Dissoziationen
  • zu einem Ausgang / einer Sitzgelegenheit führen

Einige Hunde können auch Flashbacks oder Dissoziationen erkennen und unterbrechen oder den Betroffenen zumindest durch ihre Nähe beruhigen. Außerdem kann der Hund lernen, Verkäufern oder medizinischem Personal bei Dissoziationen auf Kommando zu folgen, den Hundehalter durch Menschenmengen zu führen oder an Ecken vorzugehen.

Autismushunde

Assistenzhunde für autistische Personen werden ausgebildet, um ein autistisches Kind und seine Familie oder einen autistischen Erwachsenen zu begleiten. Ein Autismus Hund im Einsatz bei Kindern übernimmt auch Aufgaben eines Therapiehundes: Er trägt  zur Verbesserung von Motorik und Wortschatz bei, hilft dem Kind, das Zulassen von Bindungen zu erlernen und fördert Kontakte.

Darüber hinaus übernimmt er als Assistenzhund jedoch aktiv Aufgaben, um die Sicherheit des autistischen Kindes zu gewährleisten. Um dies tun zu können, muss der Assistenzhund nicht nur eine Bindung zum Kind, sondern besonders auch zu den Eltern aufbauen. Ein Autismushund verbessert das Leben der gesamten Familie.

Typische Aufgaben eines Autismushunds für Kinder

  • Weglaufen (in der Öffentlichkeit) verhindern
  • Weglaufen (im Haus) anzeigen
  • Kind suchen
  • Sicherheit im Straßenverkehr gewährleisten (z.B. durch Hinsetzen an Bordsteinkanten)
  • Beruhigen bei Meltdowns
  • Unterbrechen von stereotypem Verhalten
  • Abschirmen in der Öffentlichkeit
  • Geräusche anzeigen
  • Hektik minimieren

Ein Autismushund für erwachsene Autisten hilft in der Regel wie die meisten anderen Assistenzhunde auch einer bestimmten Person und nicht einem Familiengespann. Auch die Aufgaben sind etwas andere - jedoch gibt es auch einige Überschneidungen.

Mögliche Aufgaben eines Autismushunds für Erwachsene

  • Sicherheit geben (z.B. durch Körperkontakt oder Anstupsen/... auf Kommando)
  • Abstand zu Fremden schaffen ("Blocken") indem der Hund sich hinter/neben/vor den Autisten stellt
  • durch Menschenmengen führen (z.B. zu Ausgängen oder Sitzgelegenheiten)
  • Beruhigen bei Reizüberflutung oder Meltdowns
  • fördern von sozialen Fähigkeiten und Interaktionen
  • Unterbrechen repetitiver Verhaltensweisen

Darüber hinaus können einige Hunde erkennen, wenn ihr Halter mit einer Situation überfordert ist oder seine Grenzen nicht wahrnimmt und dies anzeigen.

Assistenzhund für psychische oder psychiatrische Erkrankungen

Neben Autismus und PTBS gibt es selbstverständlich eine Reihe weiterer psychischer oder psychiatrischer Erkrankungen, bei denen ein Assistenzhund helfen kann. Dazu gehören beispielsweise Angst-, Ess- oder Zwangsstörungen, schwere Depressionen, Schizophrenie, Bipolare Störungen oder die Borderline Persönlichkeitsstörung. Einige Aufgaben, die ein Hund für Personen mit solchen oder ähnlichen Erkrankungen erlernt, überschneiden sich mit denen, die ein PTBS-Assistenzhund kann - je nach Krankheitsbild kommen jedoch verschiedene Aufgaben dazu und andere fallen weg. Welche Hilfeleistungen ein Assistenzhund erlernt, wird immer im Einzelfall gemeinsam mit dem Hundetrainer besprochen.

Demenzassistenzhund

Ein Demenzassistenzhund wird dafür geschult, eine demente Person und ihre Angehörigen im Alltag zu unterstützen. So kann die Sicherheit des Demenzkranken erhöht werden und Angehörige unbesorgter mit der Situation umgehen. Dadurch helfen Demenzassistenzhunde nicht nur einer an Demenz erkrankten Person, sondern auch ihren Angehörigen direkt.

In vielen Fällen ermöglicht ein Demenz-Assistenzhund die Betreuung der betroffenen Person im eigenen Zuhause. So kann sie im gewohnten Umfeld bleiben. Familien, die einen Demenz-Assistenzhund haben, berichten, dass sich die Stimmung innerhalb der Familie und die Kontakte zur erkrankten Person durch den Hund verbessern.

Mögliche Aufgaben eines Demenzassistenzhunds

  • unerlaubtes Verlassen von Wohnung oder Grundstück melden
  • bei Hausarbeit helfen
    - Gegenstände aufheben
    - Sachen holen
    - Müll o.Ä. aufräumen
  • durch Anwesenheit und notwendige Spaziergänge für Routine sorgen
  • Stimmung verbessern
  • Geborgenheit und Ruhe geben (v.a. in verwirrten Momenten)
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